Knochenmarkspende
Im folgenden haben wir die relevantesten Informationen über die Knochenmarkspende für Sie zusammengestellt.

Was verbirgt sich hinter der sog. "Knochenmarkspende" ?
Das Knochenmark darf nicht mit dem Rückenmark verwechselt werden, das einen Teil des Nervensystems darstellt. Es ist unersetzlich und bildet sich nicht nach, so daß eine Transplantation von Rückenmark undenkbar ist. Das Knochenmark selbst bildet sich ständig neu und steht beim Gesunden reichlich zur Verfügung.
Stammzellen sind die Vorläuferzellen der Blutzellen. Beim gesunden Menschen befinden sie sich im Knochenmark. Dort findet die Blutbildung statt, wobei aus den Stammzellen in mehreren Schritten die weißen und roten Blutzellen, sowie die Blutplättchen entstehen. Für die Entnahme von Stammzellen beim Erwachsenen gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Die Knochenmarkentnahme
Die Knochenmarkspende ist ein kleiner Eingriff, der in der Regel in Vollnarkose durchgeführt wird und etwa eine Stunde dauert. Dabei wird gut ein Liter Knochenmark-Blutgemisch aus den Schaufeln des Beckenknochens abgesaugt. Dies stellt nur einen Bruchteil dessen dar, worüber ein Erwachsener verfügt, und wird in wenigen Wochen nachgebildet.

2. Die Entnahme peripherer Blutstammzellen.
Hierbei gewinnt man die zur Transplantation benötigten Stammzellen nicht aus dem Knochenmark, sondern mit Hilfe eines speziellen Verfahrens aus dem Blut des Spenders. Hierzu wird der Spender etwa eine Woche lang mit einem Medikament, dem Wachstumsfaktor G-CSF behandelt, um die Zahl der Stammzellen im Blut zu erhöhen. Danach werden die Blutzellen am Zellseparator durch Zentrifugation getrennt und Stammzellen selektiv gesammelt.

Wem hilft eine Knochenmarkspende ?

Menschen, die an einer bösartigen Erkrankung des Blutes (z.B. Leukämie) leiden, können oft nur durch eine Stammzelltransplantation geheilt werden. In Deutschland erkranken jährlich ca. 5000 Menschen an Leukämie. Viele können durch eine Stammzelltransplantation gerettet werden. Dazu braucht man einen gesunden Spender, dessen Gewebemerkmale mit denen des Patienten verträglich sind. Ohne eine solche Übereinstimmung würde die Transplantation eine lebensbedrohliche Immunreaktion im Körper des Patienten verursachen. Gleiche Gewebemerkmale findet man am ehesten unter Geschwistern des Patienten. Bei ca. 30% der Patienten ist dies der Fall. Ist kein geeignetes Geschwister vorhanden, muß der Patient hoffen, daß ein nicht-verwandter Spender für ihn gefunden wird. Die Chancen sind abhängig vom Gewebemerkmalsmuster des Patienten. Je seltener das Muster, desto geringer ist die Chance. So kann nur bei einer sehr großen Anzahl zur Stammzellspende bereiter Menschen ein geeigneter Spender gefunden werden.

Wer kann Spenden ?
Alle gesunden Personen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren können Stammzellen spenden. Es gelten dieselben Bedingungen wie für Blutspender. So darf der Spender nicht an Erkrankungen von Herz und Kreislauf, Lunge oder anderen Organen leiden. Er sollte keine Stoffwechselerkrankungen oder Erkrankungen des Nervensystems, ebensowenig bösartige Erkrankungen jeder Art (z.B. Krebs) haben oder gehabt haben. Er darf keine ansteckenden Krankheiten wie Malaria, Hepatitis, Tuberkulose, Syphilis, AIDS etc. durchgemacht haben oder daran leiden.

Wie kann man sich als Knochenmarkspender registrieren lassen ?
Bei einer der Knochenmarkspenderdateien Ihres Vertrauens fordern Sie bitte über deren WebSite eine Einverständniserklärung oder ggf. ähnliche Formulare und ein leeres Röhrchen für die Blutentnahme an. Das Röhrchen lassen Sie bitte durch eine Blutentnahme bei Ihrem Hausartzt füllen, und senden es zusammen mit den ausgefüllten Formularen unterschrieben an die jeweilige Knochenmarkspenderdatei zurück.

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